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Goethes Faust


Eine Open-Air-Theaterproduktion vom

Gefängnistheater aufBruch 

in Kooperation mit dem Kulturbiergarten Jungfernheide 

Spielort: Gustav-Böß-Freilichtbühne 

Es irrt der Mensch, so lang er strebt

FAUST von Johann Wolfgang von Goethe ist der Klassiker unter den Klassikern und das bedeutendste Theaterstück der deutschen Literatur. Seit seiner Uraufführung 1829 bewegt er das Publikum wie kein zweiter Stoff, über keinen ist mehr gedacht, geschrieben und gelehrt worden. Und doch lässt die Faszination, die von diesem epochalen Text ausgeht, nicht nach und die Katastrophe, die er beschreibt, sein Publikum nicht los.

 

Heinrich Faust sieht im Leben keinen Reiz mehr. Dem ewig Forschenden wird die Wissenschaft langweilig, das bloße Dasein zur unerträglichen Kränkung. In seiner Sehnsucht nach Rausch und Ekstase schließt er einen Pakt mit dem Teufel. Er verspricht Mephisto seine Seele – wenn der ihn aus der Öde des Alltäglichen befreit und ihm hilft, die Grenzen des Menschenmöglichen zu verschieben. Es beginnt ein rasanter Trip in die sinnliche Welt. Als Faust der unschuldigen Margarete begegnet und sie mit Mephistos Hilfe verführt, kommt es zur Katastrophe und das Mädchen wird zugrunde gerichtet.

 

Goethes FAUST als Gefängnistheater aufzuführen – es verlangt, ein bitteres Urteil über uns Gegenwärtige zu ertragen: Sieh diesen Dr. Heinrich Faust und sieh also den Menschen, wie er gewaltbereit und rauschbesessen seine Selbstermächtigung betreibt. Welt? Sie ist am Ende das, was weh tut. Gretchen – verführt und verraten – spricht den weisesten Satz: „Heinrich, mir graut vor dir!“

 

Diesem Urteil folgt das aufBruch-Ensemble bestehend aus Ex-Gefangenen, Freigängern und zwei Schauspielerinnen und zeigt in diesem Sommer Goethes Meisterwerk auf der verwilderten Gustav-Böß-Freilichtbühne in der Jungfernheide. Der Mensch will erkunden, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Wegen dieser Erkundung erfand er Ruch und Raub, erfand die Straftat, und jeder Ort steht in Gefahr, Tatort zu werden. Faust ist der sich hingebende Täter, der vor allem eines will: sich „in das Rauschen der Zeit,/ ins Rollen der Begebenheit“ zu stürzen. aufBruch-Spieler kennen das. In jedem Ehrgeiz nach Gewinn keimt Gier, in jeder Gier die Verfehlung. Der ultimative Kick mag ein toller Lohn sein, aber wie hoch ist der Preis, den es kostet, zu weit zu gehen…


KREATIVTEAM

Regie 

Peter Atanassow 

 

Bühne 

Holger Syrbe 

 

Kostüme 

Haemin Jung 

 

Dramaturgie 

Franziska Kuhn

Hans-Dieter Schütt 

 

Musikalische Leitung 

Vsevolod Silkin 

 

Produktionsleitung 

Sibylle Arndt 

 

Regieassistenz 

Luzie Konermann 

 

Produktionsbegleitung 

Jessica Schallat 

 

Kostümassistenz 

Anna Ohlendorf 

 

Praktikum

David Zaldivar Hanke 

 

Grafik 

Dirk Trageser

Es spielt ein gemischtes Ensemble aus Freigängern, Ex-Inhaftierten, SchauspielerInnen und Berliner Bürgern:

 

Andreas Thomas, Baker, Christian Krug, Jimmy Juma, Juliette Roussennac, Maja Borm, Matthias Blocher, Max Sonnenberg, Mohamad Koulaghassi, Mladen S., Nehad Fandi, Noah, Özcan, Oliver, Sadam, Steffen.



Fotos im Hintergrund: Marcus Dallüge, (c) 2024